MINT-Herbstreport 2025: Weiter Lücken bei MINT-Fachkräften – Zuwanderung bleibt wichtig
Der MINT-Herbstreport 2025 zeigt: Trotz schlechter Konjunktur fehlen in Deutschland weiterhin viele Fachkräfte in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Der Bedarf wird auch in Zukunft weiter steigen, insbesondere in Bezug auf die Entwicklung klimafreundlicher Produkte und Technologien. Die Lücke schließen könnten vor allem internationale Studierende.
Die wichtigsten Fakten aus dem Report des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW):
- Die MINT-Fachkräftelücke ist weiterhin groß: Knapp 150.000 qualifizierten MINT-Arbeitskräfte fehlten im Oktober 2025. Dabei sank die Lücke im Vergleich zum Oktober 2024 um 27,8 Prozent.
- Die größten Engpässe verzeichnet der Report in den Energie- und Elektroberufen mit 53.100 fehlenden Fachkräften, gefolgt von Maschinen- und Fahrzeugtechnik mit 30.000, Metallverarbeitung mit 28.900 sowie Bauberufen mit 25.300.
- Die Metall- und Elektro-Industrie spielt eine zentrale Rolle als Treiber von Zukunftstechnologien und Innovationen. Laut MINT-Herbstreport 2025 verfügen knapp 59 Prozent der Beschäftigten in der M+E-Industrie über eine MINT-Qualifikation – ein Spitzenwert im Branchenvergleich. Insgesamt arbeiten rund 2,5 Millionen Menschen mit MINT-Abschluss in der M+E-Industrie.
- Chancen, die Lücke zu schließen, sieht der Report neben Frauen und Älteren vor allem in der Zuwanderung internationaler Studierender, die ein MINT-Studium in Deutschland absolvieren.
- So wuchs die Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte im Bereich der Spezialisten- und Akademikerberufe vom vierten Quartal 2012 bis zum ersten Quartal 2025 deutlich stärker als die Beschäftigung deutscher Arbeitskräfte.
- 2022 trugen rund 153.000 internationale MINT-Absolventinnen und -Absolventen, die in Deutschland studierten, 14,6 Milliarden Euro zur Wertschöpfung bei.
- Um dieses Potenzial noch besser zu nutzen, empfiehlt der MINT-Herbstreport, dass Hochschulen und Unternehmen gezielt internationale Talente ansprechen und unterstützen. Dazu gehören der Ausbau von Sprachförderung, Praxiskontakten und Beratungsangeboten sowie die weitere Verbesserung der Willkommenskultur und der Rahmenbedingungen für den Berufseinstieg. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der anhaltenden Fachkräftelücke ist die Zuwanderung über die Hochschulen ein entscheidender Hebel, um die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit Deutschlands zu sichern.